Ansatzpunkte für Prävention

Gewaltprävention ist immer unter Berücksichtigung der Perspektiven von Empowerment (Selbstermächtigung), der Förderung der Selbstwirksamkeit und der Ressourcenorientierung zu gestalten.

Auf der individuellen Ebene (= „Verhaltensprävention“) liegt der Fokus auf dem Kind, den Eltern oder der Familie. Hier sind das Erleben von Gefühlen, die Denkweisen und Einstellungen, die Motivationslagen und das Verhalten von Bedeutung. Gleichzeitig ist die Herstellung von rechtlichen, ökonomischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erforderlich, die Gewalt verhindern (= „Verhältnisprävention“).

Mögliche Ansatzpunkte sind die Bereiche …

  • ... Unterstützung in überlebenswichtigen Bereichen wie Unterkunft, Nahrung, Einkünfte, Sicherheit und Transportmöglichkeiten
  • ... Vermittlung von familienbezogenen Werten und Zielen, auch im Hinblick auf Schulbesuch und Arbeitsplatz
  • ... Schaffung eines Gefühls der physischen, sozial-emotionalen und finanziellen Sicherheit bei Eltern und Kind(ern)
  • ... Sicherstellung physischer und seelischer Gesundheit
  • ... Verbesserung der sozialen Interaktionen zwischen den Familienmitgliedern, dem Freundeskreis und der Nachbarschaft
  • ... Förderung des Selbstwertgefühls
  • ... Förderung sozialer Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeiten und der Motivation für Schulerfolg
  • ... Training basaler intellektueller Fähigkeiten (Ramey & Ramey 1993)

Bei zugewanderten Familien stellen die Förderung des Bindungsverhaltens und der Erziehungs- und Konfliktlösekompetenzen der Eltern gegenüber ihren Kindern wesentliche Ansätze zur Gewaltprävention dar. Mit Blick auf die Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt ist auch das Thema geschlechtergerechte Erziehung von Bedeutung.

Gestaltung der Bindung und Beziehung nach Flucht und Migration +
Gewaltfreie Erziehung +
Konflikte gewaltfrei lösen +
Geschlechtergerechte Erziehung +