Prävention von Gewalt gegen Frauen wird klassischerweise als Thema und Aufgabe von Frauen begriffen. Das hängt damit zusammen, dass viele Ansätze dazu aus der Initiative von Frauen als (potentiell) Betroffene hervorgegangen sind.
Für eine wirksame Prävention muss es hier eine Änderung der Sichtweise geben: Gewalt an Frauen ist ein gesellschaftliches Problem, das Männer als Teil der Gesellschaft gleichermaßen betrifft. Geschlechtsspezifische Gewalt ist untrennbar mit gesellschaftlich verbreiteten Vorstellungen von Männlichkeit verknüpft.
Um Gewalt an Frauen wirkungsvoll zu bekämpfen, müssen die Männer ihren Anteil daran verstehen und anerkennen. Es ist an den Männern, sich aktiv gegen Gewalt an Frauen zu stellen. Daher ist der Männerarbeit als Teil der Gewaltprävention eine eigene Lernressource gewidmet.
Grundlage der dargestellten Inhalte ist die kritische Männlichkeitsforschung. Diese hat in den letzten Jahren verschiedene fruchtbare theoretische Ansätze und Forschungsergebnisse vorgelegt. Die wichtigsten werden in dieser Lernressource vorgestellt. Ihre Tauglichkeit für die Gewaltprävention mit geflüchteten und neuzugewanderten Männern wird diskutiert.