Die 24-jähre türkischstämmige A. berichtet aus ihrem Leben. Bis zu ihrem 16. Lebensjahr habe sie in der Türkei bei ihren Großeltern gelebt. Die Eltern haben sie mit den anderen Geschwistern, die in Deutschland geboren waren, einmal im Jahr während des Urlaubs besucht. Sie habe lediglich acht Jahre die Schule besucht. Dann wurden die Großeltern krank und sie musste sie versorgen. Deshalb habe sie nicht weiter zu Schule gedurft.
Gegen ihren Willen sei sie im Alter von 16 Jahren mit einem türkischen Mann aus Deutschland verheiratet worden. Er sei 12 Jahre älter als sie. Sie zog zu ihm nach Deutschland. Seitdem sei sie immer wieder von ihrem Ehemann geschlagen und vergewaltigt worden. Die Gewalt und Schmerzen, die ihr Ehmann ihr zugefügt habe, könne sie nicht vergessen. Dass ihr Mann alkohol- und spielsüchtig gewesen sei, erwähnt sie in diesem Zusammenhang. Seitdem sie in Deutschland ist, habe sie nicht arbeiten dürfen. Hier habe sie auch relativ schnell Kinder bekommen. Sie habe vorher keine sexuellen Erfahrungen gehabt.
Weiter berichtet sie über ihren Mann Folgendes: Er gehe oft fremd. Daraus mache er keinen Hehl, da er sie für sexuell unfähig halte. Er selbst sage offen Dinge wie: Er liebe sie nicht. Seine Eltern hätten ihn zur Ehe gezwungen. Und er habe eine deutsche Freundin, die er nicht habe heiraten dürfen. A. weiß, dass ihr Ehemann weiterhin die Beziehung zu der deutschen Frau habe. Deshalb wolle sie sich scheiden lassen.