Kultursensibles Beraten

Hier finden Sie Fallbeispiele, die Gewalterfahrungen aus Sicht Betroffener schildern. Zunächst wird in einem Text die anfängliche Situation beschrieben. Hier wird geschildert, wie Gewalt gegenüber Betroffenen zum Ausdruck kommen kann. Anschließend werden Sie durch Multiple-Choice-Formate nach möglichen Gründen oder nach möglichen beraterischen Maßnahmen gefragt. Sie erhalten dann in einem Hörtext Rückmeldung zu Ihrer Wahl. Bei der passenden Wahl hören Sie, wie Betroffene in ihrer geschilderten Situation kultursensibel beraten werden können.

Auftrag für Sie ...

Lesen Sie den Text neben ‚Fallbeispiel‘, der die Situation und Gewalt schildert! Wählen Sie auf Grundlage des Textes die passende Multiple-Choice-Antwort aus! Klicken Sie dann auf das Audio-Symbol, um durch den Hörtext zu erfahren, wie die Fallarbeit kultursensibel gelöst werden kann!

Fallbeispiel 1

Ein Mann überredet seine Ehefrau über Jahre, mit ihm Sex zu haben, wann immer er will. Er zwingt sie also, auch gegen ihren Willen mit ihm zu schlafen. Sie muss ihn sexuell befriedigen. Dabei nimmt er seelische Verletzungen, aber auch körperliche Verletzungen in Kauf. Oft fügen sich die Frauen aus Angst, geschlagen zu werden. Zudem meinen sie, der Mann sei im Recht. Dieses bestärken viele Partner oft durch folgende Aussagen: „Du bist selbst daran Schuld. Wenn du dich nicht wehren und einfach mitmachen würdest, müsste ich dich nicht zwingen. Ich habe ein Recht auf dich. Schließlich bin ich dein Ehemann.“

Die Fachkraft versucht die grundlegenden juristischen Wissenslücken der Ehefrau zu füllen. Sie weist daraufhin, dass Vergewaltigung auch in der Ehe verboten ist und strafrechtlich verfolgt werden kann. Die Fachkraft arbeitet auf eine Strafanzeige hin …

Benennen Sie das Ziel, das die Fachkraft wahrscheinlich mit ihrer Maßnahme verfolgt!

A.) Herbeiführung von Schutz vor Gewalt

🔊

B.) Erzwingung einer Aussprache mit Ehemann

🔊

C.) Verhaftung des Ehemanns

Benennen Sie den Grund, warum das Ziel durch die Strafanzeige schwer erreicht wird!

 

A.) Desinteresse seitens der Behörden

🔊

B.) Verschärfung der Gewaltsituation

C.) Wenig Unterstützung des sozialen Umfeldes

🔊

Fallbeispiel 2

Manche geflüchteten Frauen, Kinder und Jugendliche werden in Aufnahmeeinrichtungen der Bundesrepublik zu Geschlechtsverkehr gezwungen. Täter können beispielsweise Beziehungspartner oder Mitbewohner sein. Auch Mitarbeitende der unterschiedlichen Einrichtungen oder Firmen, die dort tätig sind (Sicherheitsfirmen) sind Täter. Sie setzen die Betroffenen beispielsweise mit folgenden Aussagen unter Druck: „Wenn du das nicht machst, zahlt man dir kein Geld aus.“ Dieses Geld steht den Geflüchteten gesetzlich zu. Betroffene akzeptieren dies oft mit Gleichgültigkeit.

Benennen Sie die Gründe für die Akzeptanz und Gleichgültigkeit der Betroffenen!

A.) Fehlende objektive Wahlmöglichkeit

🔊

B.) Kriegserfahrung und Wissenslücken

🔊

C.) Kein Wissen über Ressourcen

🔊