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… beginnt bereits vor der Geburt, durch verschiedene Prozesse des Wachsens bzw. Reifens und Lernens.
Bereits hier haben die biologischen und sozialen Bedingungen der Eltern einen Einfluss auf die Entwicklung, z. B. durch die Gene, die weitergegeben werden, oder durch die Möglichkeiten der gesundheitlichen Versorgung während der Schwangerschaft.
Vom Zeitpunkt der Befruchtung bis zur achten Schwangerschaftswoche entwickeln sich bereits die zentralen Organe und Körperteile, das Nervensystem, die inneren Organe, Gehirn und Rückenmark, die Sinnesorgane und die Geschlechtsorgane.
Ab der neunten Woche dient die weitere Entwicklung insbesondere der Reifung, dem Größenwachstum, der Koordination der Bewegungen und der Differenzierung der Sinneswahrnehmungen. (Eschrich 2014: S. 32ff.)
Auch die geistige Entwicklung beginnt bereits vor der Geburt, insbesondere im letzten Schwangerschaftsdrittel.
Zwischen der 25. und der 37. Schwangerschaftswoche werden Gehirn und Sinnesorgane miteinander verschalten, so dass ab diesem Zeitpunkt Lernerfahrungen möglich werden, die als unbewusste Erfahrungen im Gedächtnis bleiben. (Eschrich 2014: S. 35ff.)
Über sensorische Wahrnehmung, wie auch über Hören und Riechen nimmt das Kind bereits im Mutterleib seine Umgebung wahr und entwickelt eine erste Form von Bindung.
Neben den Außenreizen übertragen sich auch Empfindungen und Einstellungen der Mutter auf das Kind. Somit beeinflusst die Gefühlswelt der Mutter die emotionale Entwicklung und Bindungsfähigkeit des Kindes bereits vor der Geburt, da das Kind sowohl positive als auch negative Empfindungen der Mutter allgemein, aber auch in Bezug zu sich selbst, wahrnimmt.
Die Entwicklung einer Mutter-Kind-Beziehung während der Schwangerschaft ist eine wichtige Grundlage für die Bindung und Beziehung nach der Geburt. (Eschrich 2014: S. 38f.)
Gewaltprävention in der Familie beginnt also bereits in der pränatalen Phase bzw. für Schwangere.
Gewalt gegen die werdende Mutter, auch psychische, kann sich negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirken und langfristige Schäden verursachen.
Gleichzeitig können rückblickend die Ereignisse in der Schwangerschaft von Bedeutung sein, wenn ein Kind besonders nervös, ängstlich oder auch aggressiv ist.