Startseite » Familie » Konflikte gewaltfrei lösen – Regeln
Kinder dürfen fernsehen, spielen, vorgelesen bekommen, aber erst, wenn sie erledigt haben, was abgesprochen war. Sie fordern Ihr Kind auf, seine Autos in die Kiste zu räumen.
Und bleiben fest. Sie sagen: „Die Autos gehören in die Kiste.“ Sie ignorieren die zweite Protestwelle und wenn nach der dritten Aufforderung immer noch nichts passiert ist, wird das Konsequenzen haben. In der Spielgruppe klappt das ganz selbstverständlich: „Bevor ein neues Spiel angefangen wird, räumen wir das alte auf.“ Auf dem Fußballfeld übrigens auch: gelbe Karte, rote Karte und raus. Vielleicht können Sie dieser Schrittfolge, die Schiedsrichter vorgeben, auch für Ihre Familie etwas abgewinnen?
Absprachen sind keine Garantie dafür, dass immer alles harmonisch verläuft: Kinder sind eben Kinder. Bonbons schmecken auch noch nach dem Zähneputzen, Kartoffelpüree reizt manchmal zum Manschen… Für diesen Fall ist es wichtig, dass Kinder wissen, was folgt.
Überlegen Sie sich dann einen Stufenplan, an dem Sie festhalten. Schon wenn Sie Ihr Kind auffordern, etwas zu tun, müssen Sie im Kopf haben, was passieren soll, wenn das Kind die Aufforderung ignoriert. Und auch Ihr Kind sollte die Konsequenzen kennen.
Eigenverantwortung lernen Kinder aus den Folgen, die sich aus ihrem Verhalten ableiten lassen. Wer mit dem Essen herumspielt, ist wohl satt und kann aufstehen. Wer seinen kleinen Bruder ärgert, kann nicht mehr mitspielen. Wer sein ganzes Taschengeld an einem Tag ausgegeben hat, ist für den Rest der Woche pleite. Sinnvolle Folgen eines Regelverstoßes sind auch für Kinder einsichtig. Sie helfen, Regeln einzuhalten. Wenn absehbar ist, was folgt, kann man vorher entscheiden, wie man sich verhält.
Hierzu können die Filmsequenzen „Household Rules“, „Earning Privileges and Redirection“ und „Praise and Ignore“ der Reihe „Families make the difference – parenting skills videos“ der Organisation IRC Child Protection & Education gezeigt und besprochen werden, unter https://vimeo.com/channels/fmdvids
Regen Sie zu einem Austausch an, was die Eltern beim Umgang mit Regeln als hilfreich erleben, welche Regeln sie in ihren Familien haben und wie sie in konkreten Situationen damit umgehen, wenn die Kinder diese nicht einhalten.